April 22

Manchmal bekommt man sein Übungsprogramm einfach so aufs Auge gedrückt.

Als ich zur Kur war, ging es mir jedenfalls so. Ich wurde in eine Gruppe gesteckt, die nichts mit meinem Trainingszustand, Beschwerden und Bedürfnissen zu tun hatte, sondern nur mit meinem Anreisedatum.
Die Übungen wurden vorgeturnt und die Anwesenden machten motiviert mit, schwitzten und stöhnten schon nach kurzer Zeit. Währenddessen wartete ich auf den Effekt.
Nach der fünften Übung wurde mir klar: Wenn ich die Übungen nicht selbst schwerer mache, dann wird das nichts mit dem Training.

Als Physiotherapeutin war das für mich ein leichtes Spiel.

Okay, aber wie ist es bei dir?

Ich nehme an, du hast nicht Physiotherapie studiert und bist zwar, was dein Leben und deinen Freund Parkinson betrifft, der Experte. Aber:

 

Kannst du dir ein passendes Übungspaket schnüren?

Kannst du erkennen und beurteilen, ob die Übung schwer genug für dich ist oder ob eine andere Übung effektiver wäre?

Vielleicht hast du früher viel Sport gemacht und überträgst dein Wissen. Oder du machst dort weiter, wo du vor der Diagnosestellung aufgehört hast.
Das klappt mit Sicherheit eine ganze Zeit sehr gut. Doch irgendwann ist die Honeymoonphase vorbei und dein Freund Parkinson zeigt seine schlechte Laune.

 

Was tust du dann?

Klar, es gibt immer wieder Sportarten, die dann ins Spiel kommen:

Tanze Tango!

Mache Qi Gong.

Das ist sicherlich alles sehr hilfreich, und was dir Spaß macht, wird dir mit Sichterheit guttun. Sportarten stärken das soziale Netzwerk und das Wohlbefinden, locken andere spontane Bewegungsabläufe aus dir heraus. Aber hilft dir das genau bei dem Ziel, das du schon lange erreichen wolltest? Reduziert der Sport deine Symptome?

Wenn du mittendrin steckst, werden die Symptome, die schon eine Zeit lang schleichend vorhanden waren, stärker und neue Symptome kommen dazu.

 

Mögliche Symptome sind:
– Verlangsamung
– Muskelsteifheit
– Tremor
– eingeschränkte Beweglichkeit
– Schmerzen
– Bewegungsarmut
– Gleichgewichtsschwierigkeiten
– Gangstörung
– Hemmung des Bewegungsstarts
– u.ä.

Ja, der Sport wird postiven Einfluss auf einen Teil der Symptome haben. Dennoch sind nicht zwangsläufig alle Symptome von dem Vorteil gleichermaßen betroffen.

 

Was kannst du neben dem Sport tun, um diese Symptome zu linden?

Davon ausgehend, dass du kein großes Repertoire an Übungen und deren Wirkung hast, habe ich nach einer einfachen Lösung gesucht, mein Wissen zu übermitteln. Dabei ist das LAUF-Programm entstanden.

 

Das LAUF-Programm steht für die Begriffe:

  • Locker
  • Aufrecht
  • Unterwegs und
  • Frei.

 

 

Wie du auf der Abbildung siehst, werden aus den vielen Symptomen Ziele. Das Prinzip ist leicht verständlich und beinhaltet die Botschaft: Lauf!

Das Laufen an sich ist schon sehr wertvoll für dich. Durch die teils auch nur kleinen Bewegungen förderst du z. B.:

  • die Durchblutung
  • die Ausdauer
  • die Kraft
  • das Gangbild
  • die Verdauung
  • den psychischen Ausgleich
  • das Wohlbefinden

Darüber hinaus kannst du deine Zeit im Freien verbringen und deine sozialen Kontakte vermehren.

Die Vorteile von »Locker« sind:

  • weniger Schmerzen
  • (kurzfristig) reduzierte Muskelsteifheit
  • bessere Beweglichkeit
  • das Hinauszögern von Beweglichkeitseinschränkungen

Hinter dem Ziel »Aufrecht« verbirgt sich:

  • eine bessere Haltung
  • mehr Kraft
  • weniger Schmerzen

»Unterwegs« bedeutet, besser auf den Beinen zu sein.

Das Ziel »Frei« hilft dir bei Gleichgewichtsstörungen und der Gangsicherheit.

Was kannst du jetzt direkt tun?

Betrachte die Grafik und suche dir die passende Übung.

Wenn du es genauer wissen möchten, dann schau dir mein Buch „Fit trotz Parkinson“ an.

Fit trotz Parkinson
Übungsbuch

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Viel Spaß beim Stöbern und bleibe fit trotz Parkinson!

Silke