September 8

 

Das Leben mit Parkinson ist häufig nicht planbar.

Obwohl du gut geschlafen hast, bist du müde und verspürst so gar keine Lust mehr, dich mit Freunden zu treffen oder deinem sonst so geliebten Hobby nachzugehen.

Dir fällt es vielleicht sogar schwer, über den Tag oder die Woche hinauszublicken, weil du immer im Kopf hast, dass es wegen Parkinson alles anders verlaufen kann.

 

Leben mit Parkinson bedeutet, mit der Angst umgehen zu lernen, flexibel zu sein und trotzdem Wertschätzung zu finden.

 

So viele Dinge drohen wegzufallen, wie das Berufsleben, das selbstständige Autofahren und andere Dinge, die früher so normal waren.

Selbstständigkeit ist ein Wert, den du mehr zu schätzen weißt, denn je. Denn so selbstverständlich ist jetzt nichts mehr.

 

Aber solltest du deshalb aufhören zu planen?

Wie schön wäre es, wenn …

Träumen kannst du vermutlich noch. Aber hast du auch den Mut, dir Ziele zu setzen, und die Kraft, diese umzusetzen?

Aufgrund von kognitiven Defiziten kann es sein, dass dir das Planen schwerfällt. Es kann sein, dass du schnell vergißt, was du dir eigentlich für heute vorgenommen hast. Du musst dich für die täglichen Aktivitäten mehr konzentrieren als früher. Aber setzt du dir noch Ziele?

 

Kannst du dir noch Ziele setzen oder ist das komplett unsinnig?

Für mich ist das Setzen von Zielen selbstverständlich und auch für Betroffene setze ich Ziele. Denn ohne das Setzen von Zielen ist eine Veränderung höchstens zufällig.

Ich würde in einem Leben mit Parkinson nicht alles dem Zufall überlassen. Aktivität ist essenziell, Glück ist wichtig und auch Lebensfreude.

Du entscheidest, ob du Freude haben möchtest oder nicht.

Es ist dein Denken und Handeln.

 

Setz dir klare Ziele für ein lebenswertes Leben.

 

Am besten nimmst du dir einen Stift und einen Zettel, damit du dein Vorhaben besser behalten kannst und immer vor Augen hast.
Was möchtest du heute erreichen?

Was tut dir gut?

Was möchtest du erleben?

Wofür lohnt es sich, jeden Tag aufzustehen?

 

Wenn du verstehst, was dich antreibt, dann kannst du das gezielt einsetzen. Der Antrieb ist bei Parkinson ohnehin schwächer. Mache ihn dir deshalb bewusst.

 

Dein Leben ist mehr als nur Parkinson. Welche Bereiche gibt es da?

Worauf möchtest du in Zukunft wieder mehr Wert legen?

Rücke Parkinson zur Seite und stelle dich selbst (wieder) in den Mittelpunkt.

Was brauchst du, um glücklich zu sein?

Welche Ziele setzt du dir?

 

Zögerst du? Dann versteckt sich hinter deinem Nicht-Handeln womöglich Angst. Dein innerer Schweinehund möchte dich zurückhalten.

 

Schreib deine Ziele trotzdem auf, um die Umsetzung kannst du dich später kümmern.

 

Warum hast du Angst? Redest du dir ein, dass du das Ziel wegen Parkinson nicht erreichen kannst?

Natürlich kann es Ziele geben, die du aufgrund deiner Erkrankung nicht mehr erreichen kannst. Wenn du kognitiv nicht mehr dazu in der Lage bist, ein Auto zu steuern, dann solltest du es tatsächlich sein lassen. Dennoch gibt es viele Aktivitäten, die du trotzdem – vielleicht mit der nötigen Unterstützung – ausführen kannst.

 

Wenn du dir dein Ziel gesetzt hast, überlege dir zehn Lösungen überlegen, wie du das erreichen kannst. Mache kleine Schritte, hol dir Unterstützung, wenn du es nicht überschauen oder alleine lösen kannst, aber tu etwas.

 

Wenn du ein Mal pro Woche zum Karten spielen gehen möchtest, aber nicht mehr selbst hinkommst, dann sprich das Thema offen aus. Wünsche und Ziele, die nur in deinem Kopf existieren, werden selten Realität, aber wenn deine Mitspieler wissen, dass du noch bei ihnen sein möchtest, dann lässt sich vielleicht eine Lösung finden. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Du brauchst nur zu einer »Ja« sagen, auch wenn sie dir zunächst einmal Angst einjagt.

 

Probiere es aus und mache mehr aus deinem Leben.

 

Unten bekommst du eine ausführlichere Frageliste zum Ausdrucken. Du brauchst nur deine E-Mail-Adresse ins Feld eintragen und die Anmeldung bestätigen.

 

Werde fit trotz Parkinson[

Silke