Mai 4

Schmerzen bei Parkinson behandeln – optimale Übungen

Im ersten Teil hast du ein Grundverständnis für das Thema Schmerzen erhalten. Du hast erfahren, warum du möglicherweise Schmerzen hast und auch schon die ersten Tipps erhalten. Hier kannst du lesen, was du gezielt tun kannst, um das Parkinson-Symptom zu lindern. Wichtig sind die richtigen Übungen.

 

Optimale Übungen

Was hilft dir denn jetzt ganz konkret gegen die Schmerzen?

Das liegt an der Art der Schmerzen und des tatsächlich aktuell gestörten Gewebes. Das bedeutet nicht unbedingt, dass du nur die Ursache beheben musst.

Wie aus dem Beispiel mit dem Gutachter zu sehen ist, kann die komplette Fabrik behindert sein. Die Prozesse in deinem Körper sind komplex.

 

Beispiel:

Die Ursache war eine Reizung an der Nervenwurzel durch Überbelastung. Durch die Schonhaltung ist aber auch die Muskulatur verkrampft, die selbst schmerzt und mittlerweile den Nerv zusätzlich ärgert.

 

 

Musst du das im Einzelnen analysieren?

Nein, musst du nicht.
Alles, was ich damit sagen möchte: konzentriere dich auf jetzt und dein Bauchgefühl.
Klar kannst du mit einer fundierten Analyse eher herausfinden, welches Gewebe betroffen ist, aber das ist vermutlich nur jemandem möglich, der sich genau mit dem Körper auskennt.

Wichtig ist, dass du jetzt genau hinschaust.

 

Was tut dir gut? Was verstärkt die Schmerzen?

 

Lass auch den Gedanken los, dass du die Ursache kennen musst. Es reicht wirklich, wenn du das Feuer löschst. Du brauchst dazu nicht den Brandherd zu kennen. Fange irgendwo an.

Was kannst du bei neuropathischen Schmerzen oder Dystonien tun?

Vorweg ein Gang zum Facharzt, der die Medikamente optimiert, kann hilfreich sein.

 

Ansonsten kannst du selbst das Gewebe z. B. beruhigen mit:

  • Entspannungsübungen
  • sanftem Lockern (Wohlfühlmodus, aber eine Übung mindestens zehn Minuten – schmerzfrei!)
  • positiven Gedanken
  • Gefühl stärken, selbst etwas an der Situation ändern zu können
  • einem besseren Umgang mit Schmerzen, dabei trotzdem wohldosiert bewegen
  • Massagen/Selbstmassagen

 

Was du bei Schmerzen durch Muskelsteifheit beziehungsweise Rigor tun kannst:

  • lockern mit großen ganzheitlichen Bewegungen
  • lockern des betroffenen lokalen Gewebes
  • öfter bewegen
  • Massagen/Selbstmassagen

 

Was du bei Schmerzen durch Fehlhaltungen tun kannst:

  • lockern mit großen ganzheitlichen Bewegungen
  • lockern des betroffenen lokalen Gewebes, um die gewünschte Haltung einnehmen zu können
  • gezielt die Haltung schulen und Muskeln kräftigen
  • Aufbau der Belastbarkeit
  • Schulung der kleinen Haltungsmuskeln

 

Besonderheiten bei Parkinson

Da bei der Parkinson-Erkrankung die Symptome häufig einseitig stärker sind, treten Fehlhaltungen öfter auf. Es kann sein, dass du schief bist und eine Skoliose hast oder entwickelst. Aber auch das Zusammensacken nach vorne ist typisch beim Parkinson-Syndrom.

 

Mögliche Haltungen sind hier – oft auch in Kombination:

  • Kopf nach vorne – Blick nach unten
  • Schultern nach vorne gezogen
  • Oberkörper nach vorne und oft auch leicht zu einer Seite geneigt
  • Skoliose

 

Durch die obenstehenden Fehlhaltungen kann es zu Schmerzen im Nacken, im Kopf, den Schultern und im unteren Rücken kommen.

Auch eine gebeugte Haltung der Ellbogen, Finger, Knie, wodurch eine Verkürzung der Muskulatur entstehen kann, ist nicht selten. Diese Haltungen können ebenfalls selbst schmerzhaft sein oder in einem anderen Gebiet durch entsprechende Überbelastung zu Schmerzen führen.

Um einer Verkürzung der Muskulatur entgegenzuwirken, ist neben lockern auch Muskelaufbau sinnvoll. Eine muskuläre Dysbalance kann durch Krafttraining vermindert oder sogar verhindert werden. Nicht immer greift hier das klassische Dehnen. Durch Muskelaufbau zeigst du dem Körper, wie das Gewebe, das du brauchst, wirklich beschaffen sein muss. Mit isoliertem Dehnen erreichst du diesen Effekt leider nicht.

Übe die Fähigkeit aus, die du brauchst. Indem du die Belastung hierbei erhöhst, trainierst du diese Fähigkeit optimal.

Die Dosis kann auch entscheidend dafür sein, ob eine Bewegung schmerzhaft oder schmerzfrei ist. Um einen Schmerz nicht zu manifestieren, ist es sinnvoll, schmerzfreies Bewegen wertzuschätzen. Manchmal ist 100 % schmerzfreies Bewegen nicht möglich. Sicherlich kennst du dennoch deine Grenze. Achte diese.

 

Die Tipps zur Linderung von Schmerzen bei Parkinson in Kürze:

  1. Komm irgendwie auf den Boden der Tatsachen (zurück).
  2. Überlege dir dann, was alles deinen Schmerz provozieren kann.
  3. Verhindere das, was den Schmerz verstärkt.
  4. Tue, was dir gut tut.
  5. Führe optimale Übungen aus.
  6. Bewege dich regelmässig.
  7. Achte deine Grenze.
  8. Trainiere, um zukünftige Schmerzen und Fehlhaltungen zu vermeiden.

 

 

Wenn dir die Tipps gefallen haben oder du nach anderen oder weiteren Anregungen suchst, schreibe mir doch gerne ein Kommentar ganz unten auf der Seite.

Werde fit trotz Parkinson

Silke